3. AUFGABEN UND THEMEN

3.2. THEMEN

INTEGRATION ALS QUERSCHNITTSAUFGABE

Integration ist eine Querschnittsaufgabe der Kommune. Das bedeutet, dass der Beirat alle politischen Handlungsfelder in seiner Arbeit aufgreifen und je nach Bedarf unter-
schiedliche Schwerpunkte setzen kann. Dennoch gibt es Themen, die erfahrungsgemäß in besonderem Maße für die Arbeit der Beiräte wichtig sind.
Dazu gehören folgende Bereiche:

  • Bildung/ Bildungspolitik
  • Sprachförderung für Menschen jeden Alters
  • Förderung von Mehrsprachigkeit
  • Sozialpolitik
  • Arbeitsmarktpolitik/ Berufliche Anerkennung
  • Wohnungsmarktpolitik
  • Sport und Freizeit
  • Gesundheit/ Alter (kultursensible Kranken- und Altenpflege)
  • Umsetzung des Zuwanderungs-, Aufenthalts- und Asylrechts
  • Umsetzung des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes (AGG)
  • Situation von Flüchtlingen
  • Arbeit gegen Rassismus und Rechtsextremismus
  • Arbeit gegen Islamfeindlichkeit
  • Arbeit gegen Antisemitismus
  • Arbeit gegen Antiziganismus
  • Interkulturelle Kinder- und Jugendarbeit
  • Interkulturelle Frauenarbeit/ Empowerment von Migrantinnen
  • Interkulturelle Senior_innenarbeit
  • Interkulturelle Kulturarbeit
  • Vernetzung von Migrantenorganisationen und kommunale Unterstützung für ihr bürgerschaftliches Engagement
  • Förderung der Selbstorganisation von Migrant_innen
  • Interkulturelle Öffnung von Verwaltung und Diensten
  • Interkulturelle Sensibilisierung von Medien
  • Förderung des interkulturellen Dialogs
  • Förderung des interreligiösen Dialogs

Diese Themenliste entspricht der Praxiserfahrung vieler Beiräte in Bayern und anderen Bundesländern. In den einzelnen Kommunen spielen einige Themenfelder eine heraus-
ragende, andere nur eine geringe oder gar keine Rolle. Grundsätzlich gilt: Je besser eine Kommune die politische Arbeit ihres Beirats unterstützt, desto erfolgreicher kann der Beirat arbeiten.

Ein Beirat sollte zu Beginn der Amtsperiode bzw. des Jahres Schwerpunkte setzen. Bei der Auswahl der Themen und der Intensität der Bearbeitung sollte beachtet werden:

  • die konkreten Bedürfnisse der migrantischen Bevölkerung und der Kommune
  • die Zeitressourcen der Beiratsmitglieder und der Geschäftsstelle
  • die vorhandenen Finanzen

THEMENFINDUNG UND JAHRESPLANUNG

Die Auswahl der konkreten Themen und Projekte braucht seine Zeit und ist nicht innerhalb einer normalen Beiratssitzung zu leisten. Es ist deshalb sinnvoll, einmal jährlich und grundsätzlich zu Beginn einer Amtsperiode einen „Klausurtag“ durchzuführen.

Festlegung von thematischen Schwerpunkten

Bei der Festlegung der Schwerpunkte sollten die Mitglieder auf jeden Fall einbezogen werden. Denn dann fühlen sich diese mit der Beiratsarbeit stärker verbunden und für deren Umsetzung verantwortlich.

Folgendes Vorgehen ist sinnvoll:
1.Ideen sammeln:
    Alle Beiratsmitglieder machen Vorschläge. Diese werden auf einem großen 
    Papier notiert.                                                                                                        

2.
Ideen bündeln:
    Ähnliche Vorschläge werden unter einem Oberbegriff zusammengefasst. Die  
    Projektideen werden diskutiert.                                                                         

3.Ideen bewerten und auswählen:
    Die Beiratsmitglieder treffen eine Auswahl. Als Entscheidungshilfe können 
    zum Beispiel Klebepunkte vergeben werden. Bei der Auswahl der Themen/
    Projekte sollten die besonderen Kompetenzen der Beiräte, die zeitlichen und
    personellen Ressourcen und die Belange der migrantischen Bevölkerung
    berücksichtigt werden.

Nach der Auswahl der Themen/ Projekte erstellt der Beirat einen Jahresplan. Am Ende dieses Prozesses sollten alle Beiratsmitglieder der Auffassung sein, dass möglicher- weise nicht sämtliche, aber doch einige ihrer Präferenzen berücksichtigt sind und eine insgesamt gute Auswahl getroffen wurde. Am Ende des Jahres sollte der Beirat über- prüfen, ob er seine Ziele erreicht hat.